Zuerst: Trancezustände gehören zu den natürlichsten Begleiterscheinungen einer Geburt. Wenn die Frau sich wohl fühlt und die Umgebung sie ungestört gebären lässt, kann sie sich intuitiv dem Geschehen hingeben.
Sie lernen durch Selbsthypnose die natürliche Geburtstrance aktiv zu vertiefen. Die eher mittlere Trancetiefe sorgt dafür, dass Sie weiter kooperationsfähig bleiben.
Auch die Kommunikationsfähigkeit mit Ihrer Geburtshebamme oder der Ärzt:in bleibt Ihnen selbstverständlich erhalten. Sie behalten die aktive Rolle.

Jede Geburt ist einzigartig und so bunt wie das Leben selbst! Es gibt keine Geburtsvorlage, die es zu erreichen gilt. Sie entdecken durch die Selbstorganisatorische Hypnose eigene Kraftquellen und Möglichkeiten.
Sie lernen flexibel zu bleiben und sich gegen Störreize zu immunisieren, so dass Sie auch eine PDA oder ein Kaiserschnitt nicht aus der Ruhe bringen. Und Sie werden in Verbindung mit Ihrem Kind sein, ganz egal wo und wie Sie gebären.

Endorphine sind körpereigene endogene Morphine und lösen berauschende und euphorische Gefühle aus. Man könnte sie deswegen auch als körpereigenes Schmerzmittel und Glückshormon bezeichnen. Sie werden bei jeder körperlicher Anstrengung oder in Belastungssituationen aktiviert und sorgen dafür, dass man keine oder weniger Schmerzen verspürt. Insgesamt machen Endorphine eine Extremsituation (zu der auch eine Geburt gehört) erträglicher, denn sie führen auch zu einer vermehrten Ausschüttung von Dopamin, dem körpereigenen Muntermacher.
Das Zusammenspiel dieser Hormone löst einen natürlichen Trancezustand aus.

Wenn Sie sich ungestört dem Geburtserlebnis hingeben können und immer wieder in eine Entspannung finden, verstärkt das den Effekt des Parasympathikus, unseres "Ruhenervs". Unwohlsein, Stress oder Angst dagegen würden den Sympathikus, der für die funktionierenden Abläufe bei Flucht- oder Kampfreaktionen gebraucht würde, verstärken.

Unter der Geburt können Sie die Methode der Selbsthypnose nutzen, denn sie vertieft die natürliche Geburtstrance, eine Art Flow-Gefühl. Sie gelangen in einen fokussierten Bewusstseinszustand, in eine hypnotische Trance, in der Sie Ihrer Intuition und Ihrem inneren weiblichen Wissen ganz nah sind.

Ja, folgende Vorteile der Hypnose unter der Geburt sind wissenschaftlich erwiesen:
-   Stressreduktion,
     d.h. körperliche und mentale Entspannung
-   Schmerzreduktion,
     d.h. geringerer oder sogar gar kein Schmerzmittelbedarf
-   Verkürzung der Geburt (Eröffnungsphase)
-   Wohlbefinden (unabhängig vom Geburtsmodus)
-   positiveres Geburtserlebnis

Hier finden Sie eine detaillierte wissenschaftliche Zusammenfassung von J. Hüppi und K. Künzle (2011) zum Thema: Selbsthypnose in der Geburtshilfe

Ihre individuelle Hypnosestrategie werden wir gemeinsam in Einzelsitzungen erarbeiten: wir finden für Sie passende innere Bilder, mit denen es Ihnen während der Geburt gelingen wird, immer wieder Ihren (frei gewählten) Fokus zu finden. Ihre persönlichen Imaginationen und Suggestionen werden Ihnen helfen sich loszulösen und gleichzeitig Sie selbst und selbstbestimmt zu sein.

Falls während der Erarbeitung (unbewusste) innerliche Widerstände oder blockierende Gefühle auftauchen, die einer Geburt im Wege stehen könnten, lassen sie sich hypnotherapeutisch lösen.

Durch wiederholende Übungen wird die in Hypnose erlebte stimmige Bilder- und Gefühlswelt stabilisiert. Ihr Denken ändert sich dadurch nachhaltig, und das wiederum verändert Ihr Tun.
IHRE Hypnose können Sie übrigens später mit angepassten Zielen auch in anderen Bereichen einsetzen.

Hilfreich ist es, wenn Ihr/e Partner/in oder Ihre Begleitperson zur Geburt mit Ihrer Methode vertraut ist und Sie darin unterstützen kann.

Im Unterschied zu den klassischen HypnoBirthing©-Gruppenkonzepten, erarbeiten wir in Einzelsitzungen gemeinsam eine maßgeschneiderte und an Ihre Vorerfahrungen angepasste sehr individuelle Hypnosestrategie.

Es werden Ihnen keine Anweisungen/ Drehbücher für das geburtsbegleitende Personal mitgegeben, da dies nicht selten irritierend auf den Beziehungsaufbau wirkt und oft den Druck auf beiden Seiten erhöht.

Ich werde nicht von einer „schmerzfreien, ruhigen und sanften Geburt“ sprechen und meide das ganz bewusst, weil es Frauen gibt, die einen abweichenden Geburtsverlauf als Scheitern oder Versagen empfinden. Völlig wertfrei gibt es verschiedene Faktoren, die diese Art der Geburt nicht möglich werden lässt. IHRE Geburt kann kraftvoll und laut oder auch ganz anders sein.
Entscheidender ist in Verbindung zu bleiben - mit dem geburtsbegleitenden Personal und authentisch mit sich selbst. Das schafft Möglichkeiten und Freiheit.